Marie -- 25 MonateWirkt sie nicht schon fast wie eine junge Frau? Ich verbinde damit eine hohe Variablilität im Aussehen. Wannimmer man sie sieht, sehen sie anders aus, abhängig von der Sonneneinstrahlung, der Tageszeit, der aktuellen Stimmung, dem Wetter, den Aktivitäten des Vortags... Die Variabilität scheint um so ausgeprägter, je jünger sie sind. Ich bin echt beeindruckt von Maries zahlreichen Gesichtern. Hier schaut Marie besonders lieb. Fast könnte man meinen, sie hätte einen besonderen Wunsch. Allerdings macht Marie dann kein liebes sondern eher ein forderndes, entschlossenes, ungeduldiges Gesicht. Nein, Marie macht ein liebes Gesicht, weil sie fotografiert wird. Das schätzt sie nämlich sehr. Außerdem ist wunderschönes Wetter und man wird in Kürze zu einem Ausflug aufbrechen. | |||||||||||||
Sprechen | |||||||||||||
Natürlich beschäftigt sich Marie viel mit dem Sprechen. Wie nicht anders zu erwarten, gibt es dabei einige Besonderheiten (wie ich erfahren habe, verbreitet bei Kindern ihres Alters). | |||||||||||||
Non!!! | |||||||||||||
Ich habe gehört, man müsse ein Nachdem ich schon viele Es liegt also nicht daran, dass Marie Die nächste Erklärung könnte folgendermaßen aussehen: Maries häufiges
Außerdem scheint sie |
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Spracheffizienz | |||||||||||||
Maries Wortschatz ist noch recht klein und natürlich ist das Grammatikverständnis noch nicht ausgeprägt. Da muss man effizient mit den eigenen Möglichkeiten umgehen. Ziel: die eigenen Wünsche/Bedürfnisse/Beobachtungen in einem einzigen Wort prägnant zusammenzufassen. Einige Ergebnisse:
Marie ist noch in einer weiteren Art effizient. Ihre Worte sind
fast immer verkürzt. Normalerweise fehlt die Endung, oft auch der
Anfang des Wortes. So steht Marie ist nicht immer auf Spracheffizienz bedacht. Es gibt einige
Ausnahmen. Sie singt gerne. Da kann es vorkommen, dass für eine halbe Stunde
und mehr Worte nur so aus ihrem Mund herausquillen. Die Mama
kann einige Wortfetzen verstehen, wie etwa
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Verständnisschwierigkeiten beim Patenonkel | |||||||||||||
Es war für den Patenonkel nicht ganz einfach, Marie zu verstehen.
Da waren zum einen wichtige Worte, die er noch nie gehört hatte:
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Maries Gesichter | |||||||||||||
Ich versuche hier zu belegen, dass Marie zahlreiche Gesichter hat. Die Gallerie ist keineswegs vollständig... | |||||||||||||
Lieb | |||||||||||||
Fröhlich | |||||||||||||
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Hobbies | |||||||||||||
Marie ist ziemlich vielseitig und an vielen Dingen interessiert. | |||||||||||||
Kinder | |||||||||||||
Marie ist begeistert von Kindern. Sie ziehen sie magisch an und sie kann stundenlang mit ihnen spielen. Leider sind die Kinder auf dem Bauernhof alle viel älter als sie und normalerweise in der Schule. Außerdem sind Anthroposophen Individualisten und entsprechend ihre Familien nicht sehr beständig. Viele der Kinder leben außerhalb des Hofes bei einem anderen Elernteil. So kommt Marie vorwiegend in der Ferienzeit mit Kindern in Kontakt. | |||||||||||||
Tiere | |||||||||||||
Hier ist Marie bei den Hühnern. Auf dem Bauernhof gibt es an drei Stellen Hühner. Wenn das Wetter nicht zu schlecht ist, oder außergewöhnliche Unternehmungen warten, dann muss Marie jeden Tag mindestens zwei dieser Stellen besuchen. Zunächst konnte Marie sich an beiden Stellen bis jeweils ca. 1 Stunde aufhalten. Dann gesellte sich an der einen Stelle ein aggressiver Ganter zu Gänsen und Hühnern. Er sollte Eierdiebe abhalten. Wir wissen nicht, ob er dieser Aufgabe gewachsen war, aber zumindest konnte er Marie Angst machen. Sie ging trotzdem täglich hin, aber hielt deutlichen Abstand zu dem Gehege und war nach ca. 10 Minuten bereit wieder weiterzugehen. Noch häufiger besucht Marie die Hasen. Sie kann dort schon allein hingehen. Normalerweise bringt sie den Hasen frisch gerupften Löwenzahn und füttert sie damit. Es fällt ihr auch sofort auf, wenn die Hasen nichts mehr zu trinken haben. Wir müssen ihnen dann natürlich was geben. Seltener besucht Marie die Muhs und die Mähs. Die Muhs sind im Stall. Marie fühlt sich dort nur auf dem Arm eines Erwachsenen wohl. Denn dort steht der starke Bulle, der manchmal unmotiviert rumbrüllt. Auch die großen Muttersäue erwecken in Marie kein Vertrauen sondern deutliche Furcht. Im Stall ist der dritte Lebensraum für Hühner. Und weil es dort viele Versteckmöglichkeiten für Eier gibt, kann man auch gelegentlich Hühnerkinder bewundern. Das macht Marie natürlich sehr gern. Ihr Verhältnis zu den kleinen Ferkeln und Kälbern ist demgegenüber gemischt. Die Ferkel sausen manchmal wild quiekend durch den Stall, was Marie etwas verunsichert. Die Kälber würde Marie streicheln, wenn die denn ruhig halten würden. Aber, dumme Tiere, wenn Marie ihre Hand nähert, schauen die Kälber auf und sofort zieht Marie sich wieder in sichere Distanz zurück. Schließlich leben im Stall noch verschiedene Enten und Herr und Frau Pfau. Vor ihnen hat Marie keine Angst. Speziell Herr Pfau gefällt Marie sehr. Wir müssen ihn immer suchen (er läuft frei im Stallbereich herum), wenn wir in die Nähe des Stalls kommen. Die Mähs sind auf der Weide. Sie sind eigentlich nur interessant, wenn Marie sie zufällig sieht oder hört. Der Besuch der Mähs ist kein fester Bestandteil des regelmäßigen Besuchsprogramms. Natürlich gibt es auf dem Hof auch Katzen. Marie hat jetzt keine
Angst mehr vor ihnen und kann sie streicheln. Allerdings gelingt
es seltener als sie möchte. Meist geht sie ziemlich forsch auf
die Katze zu, was diese meist zur Verlagerung ihres Aufenthaltsortes
veranlasst. Mama hat Marie deshalb gezeigt, dass man Katzen rufen
muss, wenn man sie streicheln will. Marie versucht das auch.
Wenn die Katze bei der ersten Annäherung Reißaus genommen hat,
läuft Marie hinter ihr her und ruft Das Verhältnis zu Hunden ist noch deutlich vorsichtiger. Marie freut sich über jeden Wauwau, den sie sieht, aber die optimale Entfernung zu so einem Vierbeiner liegt so zwischen 3 und 5 Meter. Wir haben einige Hunde gestreichelt, aber Marie fühlt sich noch sichtlich unwohl dabei. | |||||||||||||
Blumen | |||||||||||||
Vor einem Jahr hat Marie Blumen im Wesentlichen durch Essen kennengelernt und geschätzt. Wenn sie an Blumen (oder Bäumen oder Gräsern) vorbeikam, hat sie ein Blatt oder eine Blüte abgerissen und durchgekaut. Meist hat sie den Kopf weggedreht, wenn man ihr eine Blume unter die Nase gehalten hat. Das hat sich gründlich geändert. Marie isst keine Blumen mehr. Dafür huscht sie von Blume zu Blume und schnuppert an ihnen. Natürlich können dadurch Spaziergänge etwas in die Länge gezogen werden. | |||||||||||||
Wasser | |||||||||||||
Es ist dem Patenonkel gelungen! Marie mag Wasser ebenso wie er! Auf diesem Bild spielt Marie an einer Wassertonne, die das Regenwasser vom Dach aufnimmt. Sie steht übrigens auf einem Felspodest in etwa 1 Meter Höhe. Es hat nur wenige Minuten gedauert, bis Marie ganz nass war. Zum Glück war es ein heißer Tag und die Sonne hat die feuchte Kleidung schnell wieder getrocknet. An den folgenden deutlich kühleren Tagen konnte Maries Wunsch nach dem Besuch der Wassertonne leider nicht erfüllt werden. Der Hof ist sehr wasserreich. Es gibt gut 10 Stellen, wo man
am Wasser spielen kann. Zu den meist-frequentierten Plätzen gehört
die frühere Viehtränke, eine gefasste Quelle. Seit wir dort
einen Frosch gefunden haben, der sich fangen und detailliert
betrachten ließ, war der Besuch dieser Tränke ein fester Bestandteil
des täglichen Rundgangs. Nachdem wir den Frosch aus der Viehtränke
befreit hatten, haben wir ihn zwar nie wieder gesehen, aber Marie
hat das Spielen an der Tränke trotzdem gut gefallen. Ganz in
der Nähe ist ein Becken mit Molchlarven. Es hat Marie sehr gut gefallen,
wenn die Larven dem Patenonkel beim Fangversuch entwischt sind.
Aber einige Male war er auch erfolgreich, und Marie
kommte die Larven auf der Nähe beobachten. Beim ersten Mal war
sie noch sehr unsicher und hat sofort mit einem Ein weiteres Standardziel auf den täglichen Hof-Rundgängen
ist das Fischbecken, von Marie Das Quellewasser fließt als kleiner Bach ins Tal und dort gibt es einige Stellen, an denen Marie prima im Wasser spielen kann. Unter anderem gibt es einen kleinen Wasserfall (ca. 1,5 Meter), wo Marie gerne Steine runterwirft. Die Mama sieht Maries Begeisterung für das Spielen am Wasser mit etwas Besorgnis. Einige der Stellen sind gefährlich. Vor einigen Jahren ist ein kleines Mädchen in das Garten-Wasserreservoir gefallen. Es wäre wohl ertrunken, wenn der größere Bruder es nicht (wie es heißt an den Haaren) wieder herausgezogen hätte. Hoffen wir, dass Maries angeborene Vorsicht ihr ähnliche Katastrofen erspart... | |||||||||||||
Man kann auch zu Hause im Wasser spielen. Und dagegen hat nicht einmal die Mama was einzuwenden. Im Gegenteil, das muss zweimal die Woche geschehen. Nur schade, dass die Zeiten viel kürzer sind, als beim Spielen draußen... | |||||||||||||
Spazieren gehen | |||||||||||||
Marie geht auch sehr gerne spazieren. Auf diesem Bild machen
Marie und der Patenonkel einen großen Spaziergang, ca. 3 Stunden,
während Mama mit dem kleinen Bruder zum Arzt geht. Ich glaube, wir
haben fast alles an Tieren gesehen, was man sehen kann:
Hühner ( Natürlich kann man nicht die ganze Zeit gehen. Gelegentlich muss
man eine Pause ( | |||||||||||||
Natürlich kann Marie trotz Pausen noch keine 3 Stunden laufen. Einen Großteil der Strecke hat sie auf den Schultern des Patenonkels zurückgelegt. Sieht ungefähr aus wie auf diesem Bild. Dort oben hat man einen tollen Rundblick, sieht alle Käfer, Fliegen und Schmetterlinge, kann Blätter von Bäumen abreißen und auf Essbarkeit prüfen, Hollunderblüten ernten und zerpflücken und ist hinreichend weit von Hunden oder anderen potentiell gefährlichen Tieren entfernt, denen man begegnen könnte. Ein optimaler Platz... |
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Ausflüge | |||||||||||||
Marie macht sehr gerne Ausflüge, vor allem mit dem Auto. Hier besuchen wir einen Tierpark. Es gab Tiere, die Marie begeistert haben, vor allem die Tiger ( Miau), und andere, die Marie große Angst gemacht haben. Am schlimmsten war das Nilpferd. Eigentlich sah man von den Nilpferden nur die Nasenlöcher und die Augen. Alles andere war im Wasser versteckt. Und zunächst hatte Marie auch keine Angst. Aber gerade, als wir an dem Gehege standen, musste eines der beiden Nilpferde schnauben; das Wasser ist bis zu uns gespritzt. Marie war in höchstem Maße beunruhigt. Wir mussten sofort weitergehen. Selbst als wir eine halbe Stunde später nochmal an dem Gehege vorbei mussten, hat Marie entsetzt Non!!!!!gerufen und sich weit in die andere Richtung gelehnt. Aber er führte leider kein Weg an den Nilpferden vorbei. Und es war auch schnell überstanden... | |||||||||||||
Steine und Pfützen | |||||||||||||
Marie liebt Steine und Pfützen. Wann immer man irgendwo hinkommt, wo lose Steine rumliegen, werden sie von Marie gesammelt. Danach werden sie meistens einem Erwachsenen übergeben. Ein besonderer Reiz geht auch von nicht ganz losen Steinen aus. Sie fordern Marie heraus, ihre Geschicklichkeit auszuprobieren. Werde ich diesen Stein nicht vielleicht doch lösen können. Damit stellt Marie eine beträchtliche Gefahr für die zahlreichen Mauern der Gegend dar. Ähnlich anziehend wirken Pfützen. Mama bemüht sich intensiv um das Verständnis, dass Pfützen nur in Stiefeln als Spielplatz akzeptabel sind. Es klappt schon so in etwa 90 Prozent der Fälle. Aber von Zeit zu Zeit vergisst Marie diese Einschränkung und tritt mit normalen Schuhen oder gar Hausschuhen in schöne schlammige Pfützen. Natürlich schimpft Mama danach mit der kleinen Marie... | |||||||||||||
Klettern | |||||||||||||
Marie klettert für ihr Leben gerne. Allerdings ist das obige Bild mit Marie auf einem ca. 2 Meter hohen Holzstoß gestellt. Sie ist nicht selbst hochgeklettert, sondern wurde von ihrem Patenonkel dort abgesetzt, damit sie die Katze der Nachbarin streicheln konnte. Sie hat sich aber nicht unwohl gefühlt und nach dem Streicheln der Katze die Umgebung erkundet. In diesem Zusammenhang eine kleine Anekdote. Der Weg zu den Schafen
führt über zwei in eine Stützmauer eingelassene Stufen. Der Weg ist
so gefährlich, dass für Maries Mama extra ein Geländer angebracht
worden war. Marie kann das Geländer nicht erreichen und die Stufen
sind für sie zu weit auseinander. Als wir zum ersten Mal diesen
Weg nahmen, wollte ich Marie runterheben. Antwort: | |||||||||||||
Tanzen | |||||||||||||
Die Begeisterung für Tanz und Musik hat Marie von ihrer Mama. Für diese ist Tanzen ein Muss ähnlich wie Schlafen. Auch Marie macht das Tanzen viel Spaß. Allerdings habe ich den Eindruck, dass es seit meinem letzten Besuch etwas nachgelassen hat. Ich vermute, dass die Mama nicht genügent Zeit hat, mit Marie zusammen zu tanzen. 2 kleine Kinder, Arbeiten und zusätzlich ein Haus Renovieren sind wohl doch recht viel für eine Familie. Da bleibt die eine oder andere Nicht-Muss Aktivität auf der Strecke. Gut, wenn ab und zu der unverbrauchte Patenonkel vorbeikommt, und einige Fäden für kurze Zeit wieder aufnehmen kann. | |||||||||||||
Bücher | |||||||||||||
Marie schaut begeistert Bücher. Sie macht
das so gern, dass man sie damit sogar ins Bett locken kann:
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Spielen | |||||||||||||
Natürlich spielt Marie auch gerne. Im Sommer, bei nicht zu schlechtem Wetter, vorwiegend draußen. Dort gibt es ein Rutscheauto, ein Schaukelpferd und einen Sandkasten, ferner viele Stöcke, die Marie von zahlreichen Spaziergängen mitgebracht hat, und natürlich viele Steine zum Sammeln und wieder verstreuen. Wichtigster Spielpartner ist der kleine Bruder. Wir werden im nächsten Abschnitt noch einige Bilder sehen. | |||||||||||||
Am neuen Haus gibt es ein Kinderhaus, in dem Marie auf diesem Foto spielt. Ich glaube, es wurde vom Nachbarn gebaut. Er ist Künstler und arbeitet gerne mit Holz. Normalerweise macht er daraus Teller, Pokale, Trinkgeschirre, Schüsseln, Platten, ... Seine Stücke sind sehr schön und ungewöhnlich leicht aber für einen geizigen Menschen wie Maries Patenonkel deutlich zu teuer. Das Kinderhaus ist natürlich auch aus Holz. Er hat es wohl für seine Kinder gebaut, die normalerweise bei Ihrer Mama in der Schweiz leben und gelegentlich zu Besuch kommen. |
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Der kleine Bruder | |||||||||||||
Er hat es nicht ganz leicht, der kleine Bursche. Zum Unglück für ihn
kam er als zweiter auf die Welt, mit nur geringem Abstand zu Marie. Was
bei Marie ganz herausragende Ereignisse waren, wie die ersten Schritte,
das erste Krabbeln, das zunehmende Interesse für immer weitere Teile
der Umwelt, und intensiv unterstützt und gefördert wurde, ist bei
ihm eher eine Selbstverständlichkeit, um die wenig Aufhebens gemacht
wird. Insbesondere bei Maries Patenonkel ist das auffällig. Wenn Marie
vor einem Jahr Hilfe brauchte, um etwa von Punkt A nach Punkt B zu kommen,
hat er stets bereitwillig geholfen. Jean sagt er demgegenüber heute
Der kleine Jean kämpft mit aller Macht gegen diese Vernachlässigung
an. Und er hat eine beeindruckende Stimme als Waffe. Wenn man ihn
warten lässt oder ihn nicht sofort beachtet, setzt er sie sofort ein.
Er braucht nur wenige Minuten für das Auch ansonsten tut Jean alles, den Vorsprung der Schwester möglichst
schnell aufzuholen. Essen ist für die ganze Familie extrem wichtig,
aber besonders für den kleinen Jean. Trotz zahlreicher
Zwischenmahlzeiten setzt der Hunger oft
bereits eine halbe Stunde vor der offiziellen Essenszeit
ein. Die Zubereitung des Essens wird deshalb häufig von einem
ohrenbetäubenden Geschrei begleitet, das man durch Brotkrusten
oder Kekse etwas mildern kann. Wenn das Essen schließlich fertig
ist, dann isst Jean und isst und isst und isst und ...
Maries Patenonkel wird immer an der Neben dem Essen
hat im Moment das Laufenlernen und Krabbeln Priorität. Jean
kann an einer Stütze (Wand, Stuhl, Tisch, Person, ...) allein aufstehen und
dann daran entlanglaufen. Eine entfernte Stütze erreicht er durch
Krabbeln auf allen Vieren. Es ist darin viel pragmatischer,
als Marie es vor einem Jahr war. Ihr schien Krabbeln unter ihrer Würde.
Häufig zieht Jean aber das Schreien dem Krabbeln vor, was ihm von
Maries Patenonkel ein | |||||||||||||
Marie kommt überwiegend gut mit ihrem Bruder zurecht. Man kann ihn bemuttern (Essen und Trinken geben, Dinge verbieten, mit ihm schimpfen) und ihn in das eigene Spiel einbauen.
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Die Familie | |||||||||||||
Nun, die Mama sieht die termingerechte Erreichung gesteckter Ziele nicht als so wichtig an. Sie hat deshalb die Abwesentheit des Papas nicht dazu genutzt, den Onkel am neuen Haus arbeiten zu lassen, sondern mit ihm und den Kindern Ausflüge und Spaziergänge zu machen. Das sah sie auch als Teil der Gastgeberpflicht an (es hat zudem auch Spaß gemacht), insbesondere weil sie in der anderen Woche 2 Nächte arbeiten musste und ein Wochenende bei einem Tanzseminar war. Ja, für die Mama ist Tanzen viel wichtiger als die Einhaltung eines selbstgesteckten Termins. Jede Woche fährt sie einmal ins 150 km entfernte Lion, um an einem Kurs für israelische Tänze teilzunehmen, und am 18. Juni gibt der Kurs dort eine Vorführung für lokale Größen aus Gesellschaft und Politik. Da muss man viel üben, an Seminaren teilnehmen und sich um Kostüme kümmern. Und sogar die Kinder, die normalerweise absoluten Vorrang haben, müssen ein wenig zurückstecken. Die Mama sieht das aber so nicht, denn da ist ja auch der Papa (und Onkel), der sich mal um die Kinder kümmern kann. Trotz der erwähnten Prioritätsunterschiede scheint die Beziehung in sehr gutem Zustand zu sein, und auch den Kindern geht es offensichtlich gut. | |||||||||||||
Essen | |||||||||||||
Ihr habt geglaubt, ich würde dieses wichtige Thema diesmal nur am Rande abhandeln? Nein, angesichts der großen Bedeutung des Essens kann ich das nicht! Wie das Foto zeigt, kann Marie inzwischen ziemlich
zuverlässig mit dem Löffel essen. Auch von der Gabel macht sie
schon guten Gebrauch. Aber in der Mehrzahl der Fälle sind die
Hände doch noch effizienter. Marie findet beispielsweise überhaupt
nichts dabei,
die Erdbeeren oder Kirschen in einem Früchte-Quark Nachtisch
mit der Hand zu essen und für den Quark den Löffel zu benutzen.
Das heißt, oft kommt es auch vor, dass Marie bereits bei den
Essensvorbereitungen so viele Früchte gegessen hat, dass sie beim
Nachtisch die Früchte (mit der Hand) an den Patenonkel verfüttert
und sich selbst mit dem Quark begnügt. Ansonsten benutzt Marie
um so eher die Hände, je lieber sie etwas isst, denn dann ist
Effizienz umso wichtiger. Dazu gehören vor allem Fleisch, Saucisse,
Beeren, Kirschen, Käse, Butter, Eis. Nicht dass Marie andere
Dinge nicht essen würde, sie isst eigentlich so ziemlich alles,
aber wenn Marie in ihrer Schüssel Getreide, Gemüse und
Fleisch hat, dann isst Marie zunächst das Fleisch und sagt dann
Und so
sieht Marie aus, wenn sie Eis gegessen hat. Eis isst Marie sehr gern.
Entsprechend hat sie es mit der Hand gegessen. Man muss ihr zu
Gute halten, dass das Eis zu Beginn noch etwas kalt war. Die Mama
musste es fast mit einem Hackmesser portionieren; keine Chance,
es mit dem Löffel in mundgerechte Stücke zu zerteilen. Normalerweise
hätte man ein wenig gewartet, aber obwohl Marie viel geduldiger
als ihr Bruder ist, wäre das bei Eis doch zu viel verlangt gewesen. Also hat
Marie die handlichen (statt mundlichen) Eisstücke in die Hand genommen
und sofort mit dem Essen begonnen. Nach kurzer Zeit begann das Eis
in Maries warmen Händen zu schmelzen, sich über ihr Gesicht zu
verteilen und auf ihr Lätzchen zu tropfen. Das war aber Maries Freude
in keinem Maße abträglich. Ihr erwartungsvolles Am nächsten Tag gab es Reis (nicht nur, aber auch). Marie geriet
in große Euphorie |